Quellen und Leitlinien

Evidenzbasierte Grundlagen unserer KI-gestützten Diagnostik und Therapie

Systemaktualisierung

Letzte Aktualisierung: 28.04.2025
Aktualisierungszyklus: Monatlich

Unser KI-System basiert auf den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und klinischen Leitlinien. Wir integrieren kontinuierlich neue Forschungsergebnisse und aktualisieren unsere Datenbasis monatlich, um höchste Qualitätsstandards in der psychologischen Diagnostik und Therapieempfehlung zu gewährleisten.

Methodische Grundlagen

Bei der Bewertung von Evidenz und Ableitung von Therapieempfehlungen folgen wir etablierten wissenschaftlichen Standards:

Evidenzgrade

Grad Beschreibung
A Evidenz aus mehreren randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) oder Meta-Analysen
B Evidenz aus einzelnen RCTs oder mehreren konsistenten nicht-randomisierten Studien
C Evidenz aus Expertenmeinung, Fallserien oder methodisch limitierten Studien

Empfehlungsstärken

Stärke Formulierung Grundlage
Stark "Soll" Evidenzgrad A, NNT ≤ 3
Mittel "Sollte" Evidenzgrad A/B, NNT 3-5
Offen "Kann" Evidenzgrad B/C, NNT > 5

Kennzahlen

Wo verfügbar, berücksichtigen wir folgende statistische Kennwerte:

  • Effektstärken (Cohen's d)
  • Number Needed to Treat (NNT)
  • Odds Ratios (OR)

Epidemiologische Daten beziehen wir bevorzugt aus deutschen Quellen (DEGS, DEGS2), ergänzt durch internationale Studien.

Bearbeitete Störungsbilder

Unser System umfasst aktuell folgende Störungsbilder, die auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse modelliert wurden:

1. Bipolare Störung (F31)

Evidenzgrundlage: Höchster Evidenzgrad (S3-Leitlinie) mit Ergänzung durch internationale Meta-Analysen

Primäre Quellen:

Behandlungsempfehlungen: First-Line-Interventionen mit Evidenzgrad A aus randomisierten kontrollierten Studien (RCTs)

2. Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)

Evidenzgrundlage: S3-Leitlinie, internationale Leitlinien (ISTSS, NICE) und Meta-Analysen

Primäre Quellen:

Behandlungsempfehlungen: TF-KVT und EMDR mit Evidenzgrad A, SSRI/SNRI-Pharmakotherapie mit Evidenzgrad A/B

3. Somatoforme Störungen/Somatische Belastungsstörung (F45)

Evidenzgrundlage: S3-Leitlinie, epidemiologische Studien und diagnostische Validierungsstudien

Primäre Quellen:

Behandlungsempfehlungen: KVT mit Evidenzgrad A, Antidepressiva und multimodale Ansätze mit Evidenzgrad B

4. Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typ (F60.31)

Evidenzgrundlage: S2-Leitlinie Persönlichkeitsstörungen, NICE-Guideline und Meta-Analysen

Primäre Quellen:

Behandlungsempfehlungen: DBT und Schematherapie mit Evidenzgrad A, MBT und TFP mit Evidenzgrad B

5. Depressive Episode (F32) - überarbeitet

Evidenzgrundlage: Aktualisierte S3-Leitlinie (2023) und Netzwerk-Meta-Analysen

Primäre Quellen:

Behandlungsempfehlungen: KVT, IPT, Psychodynamische Therapie und SSRIs/SNRIs mit Evidenzgrad A

6. Panikstörung (F41.0) - überarbeitet

Evidenzgrundlage: Aktualisierte S3-Leitlinie (2023) und aktuelle Meta-Analysen

Primäre Quellen:

Behandlungsempfehlungen: KVT, Expositionstherapie und SSRIs/SNRIs mit Evidenzgrad A

Trainigsdaten:


Forschungsquellen:

  • Journal of Consulting and Clinical Psychology

  • Behaviour Research and Therapy

  • Psychological Bulletin

  • Clinical Psychology Review

  • American Psychological Association (APA)

  • European Association for Behavioural and Cognitive Therapies (EABCT)

  • Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs)

Unsere proprietäre Retrieval-Augmented Generation (RAG) Technologie ergänzt die Basis-Sprachmodelle durch dynamische Kontextanreicherung:

  • Semantische Analyse von Anfragen und therapeutischen Kontexten

  • Intelligente Auswahl relevanter Fachinformationen aus unserer kuratieren Evidenzdatenbank

  • Dynamische Prompt-Optimierung für klinisch präzise und evidenzbasierte Antworten

Diese Technologie ermöglicht es uns, die Stärken von Large Language Models mit strukturierten Fachinformationen zu kombinieren, um maximale klinische Relevanz und Evidenzbasierung zu gewährleisten.

Datenqualität

  • Kuratierte Primärquellen (2021-2024), darunter Meta-Analysen und systematische Reviews

  • Evidenzlevel mindestens 1b nach Oxford Centre for Evidence-Based Medicine (RCTs, systematische Reviews)

  • Peer-reviewte Journals mit Impact Factor > 2.0 und Publikationen akkreditierter Forschungseinrichtungen

  • Differenzierte Gewichtung amerikanischer und europäischer therapeutischer Ansätze

  • Validierte psychometrische Messinstrumente als Basis für diagnostische Empfehlungen

Ethische Trainingsprinzipien

  • Keine Verwendung realer Patientendaten im Trainingsprozess

  • Synthetische klinische Fallvignetten für therapeutische Szenarien

  • Kontinuierliche Überprüfung auf Verzerrungen und Fehlinformationen

  • Transparente Dokumentation aller Trainingsschritte und -quellen

Wir haben mit GBERT (entwickelt von der TH Nürnberg) kollaboriert, um unsere Modelle speziell für den deutschen Beratungskontext zu optimieren. Die Integration dieses spezialisierten Modells verbessert die semantische Verarbeitung deutschsprachiger therapeutischer Kommunikation erheblich.

Kontinuierliche Weiterentwicklung und Evaluation

Unsere KI-Modelle sind keine statischen Systeme, sondern werden kontinuierlich weiterentwickelt:

Evaluationsprozess

  • Regelmäßige Leistungsbewertungen anhand standardisierter klinischer Szenarien

  • Direktes Feedback von praktizierenden Therapeut

    aus unserer Beta-Tester-Community

  • Systematische Erfassung und Analyse von Interaktionsmustern und Modellreaktionen

  • Periodische externe Audits durch unabhängige KI-Ethik-Expert

Qualitätsmerkmale

  • Fachliche Genauigkeit bei psychotherapeutischen Konzepten

  • Kulturelle Sensibilität in der Formulierung von Empfehlungen

  • Konsistenz in der Anwendung evidenzbasierter Leitlinien

  • Transparenz über Wissensquellen und Schlussfolgerungen

Transparenz und Kontrolle

Wir legen großen Wert auf vollständige Transparenz bezüglich unserer KI-Modelle:

  • Detaillierte Dokumentation aller eingesetzten Modelle und ihrer spezifischen Eigenschaften

  • Klare Kommunikation der Temperatureinstellungen und ihrer Auswirkungen auf die Modellausgaben

  • Vollständige Compliance mit den Transparenzanforderungen des EU AI Act

  • Therapeutische Kontrolle durch Modusauswahl und individuelle Konfigurationsmöglichkeiten